Irmela Wiemann. Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben, Rezensionen

Pflegekinder, Heft 2/2009

Das kürzlich erschienene neue Buch »Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben« richtet sich an alle diejenigen, die mehr wissen wollen über die spezifischen Themen, mit denen junge Menschen aufwachsen, die nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie, sondern in einer anderen Familie leben. Pflege- und Adoptiveltern und solche, die es noch werden wollen, Herkunftseltern sowie Fachkräfte aus den verschiedensten psycho-sozialen Bereichen werden in diesem Ratgeber ein interessantes Themenspektrum finden.

Die Autorin gliedert das Buch in 12 Kapitel, denen sie jeweils ein eindrucksvolles Zitat vorangestellt hat und beschreibt alle wesentlichen Bereiche, die einerseits für ein Verständnis der Situation fremdplatzierter Kinder hilfreich sind, andererseits handlungsleitend für die Erwachsenen sein können, die das Kind begleiten: z.B.: der Schmerz, von den Eltern weggegeben worden zu sein, als lebenslanges Thema, frühe Bindungs- und Verlusterfahrungen, die Wirkung früher Stresserfahrungen auf die Persönlichkeit der Kinder, das innere Bild von den leiblichen Eltern und reale Kontaktgestaltung zu ihnen, Identitätsentwicklung und Biografiearbeit, Geschwisterbeziehungen in Pflege- und Adoptivfamilien, die herausfordernde Jugendzeit und schließlich das Erwachsenwerden.

Irmela Wiemann greift Themen auf, die bei Vorträgen, Seminaren und Fortbildungen an Sie herangetragen wurden, Themen von meist bedrängendem Charakter. Beispielhaft sind zu nennen: anhaltende und destruktive Verhaltensauffälligkeiten der Kinder, die das Zusammenleben erschweren, das »Sich-hilflos-und-gekränkt-fühlen«, wenn das Adoptiv- oder Pflegekind eine zielsichere Attacke auf die »neuen« Eltern startet, Hilfen bei unklärbaren Herkunftssituationen. Anhand von konkreten Beispielen aus dem Familienalltag werden Probleme analysiert und Hilfestellungen zum Umgang damit gegeben.

Die Autorin beschreibt die unterschiedlichen Dimensionen von Elternschaft bei Pflege und Adoption, die notwendige Rollenklärung der Erwachsenen nach dem Wechsel der Kinder in eine neue Familie und zeigt Wege auf, innere Haltungen und Konzepte zu entwickeln, um angemessene Worte und Handlungen für die jungen Menschen zu finden, die solch eine schwierige Lebensgeschichte haben. Beispiele für Formulierungen von belastenden Themen von abgebenden Eltern in Gesprächen oder Briefen werden vorgestellt, sowie Auswege aufgezeigt, wenn Herkunftseltern keine Verantwortung für die Geschehnisse übernehmen wollen oder können. Solchermaßen gefundene »heilende« Worte sollen das jeweilige Kind emotional entlasten, ihm Schuldgefühle nehmen, Unsicherheiten verringern und das Selbstbewusstsein stärken.
Allen an einer Fremdunterbringung von Kindern Beteiligten wird nahe gelegt, Mut zur Aufrichtigkeit zu haben, zur frühzeitigen Aufklärung der Kinder über ihre Lage und zur Akzeptanz von Besonderheiten bei der Erziehung. Es wird sehr deutlich, dass Pflege- und Adoptiveltern sich nicht einfach »wie andere Eltern auch« verhalten können, sie haben ein Vielfaches mehr zu beachten, beim Zusammenleben mit ihren seelisch verwundeten Kindern.

Dieses Buch versteht sich in erster Linie als Ratgeber für Konfliktbewältigung. Es legt in klarer, einfacher und eindeutiger Sprache Lösungen nahe und macht viel Hoffnung auf ein gelingendes Zusammenleben in Pflege- und Adoptivfamilien.
Bettina Meißner


Helga Heugel in Unsere Jugend 6/2010

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Das Buch macht die vielfältige, langjährige Erfahrung der Autorin, ihren direkten Kontakt zu vielen Familien und Fachkräften deutlich. Gleichzeitig wird der Inhalt durch viele sehr konkrete Beispiele sehr anschaulich und verständlich. Und immer wieder finden sich ganz praktische Tipps für den Alltag in Pflege- und Adoptivfamilien. Zusätzlich findet sich eine Vielzahl von Literaturhinweisen, sodass die angesprochenen Themen vertieft werden können.
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Susanne Rieken vom ekz.bibliotheksservice

Wiemann legt das Schwergewicht ihres neuen Titels auf die Behebung früher seelischer Verletzungen und Stresserfahrungen von Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen. Neben der Darstellung früher Bindungs- und Verlusterfahrungen beschreibt die Autorin Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit den leiblichen Eltern, sowie die Besonderheit der Geschwisterkonstellationen von leiblichen und angenommenen Kindern.
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Kompetenter, im Tenor positiv gestimmter Ratgeber mit vielen Fallbeispielen.


Mit freundlicher Genehmigung des
Adoption unser Weg e.V.

Adoption unser Weg e.V., Unser aktuelles Buch 12

Irmela Wiemann hat  erneut in ihrer einfühlsamen Art ein Buch über Adoptiv- und Pflegekinder geschrieben, das für alle mit dem Thema befassten Erwachsenen sehr lesenswert ist.

Die Autorin sieht stets die Kinder im Mittelpunkt des Geschehens und schreibt in klarer, lesbarer Sprache, was Wichtiges zum Thema ›Angenommene Kinder‹ zu sagen ist.

Hier die Meinung einer vom Buch begeisterten Adoptivmutter:

»Dieses Buch gehört zu den besten Sachbüchern, die ich in letzter Zeit zu ›unserem‹ Thema gelesen habe! In ihrer  klaren Sprache gibt Frau Wiemann einen  sehr guten Einblick in  verschiedene Facetten des Lebens von Adoptiv- und Pflegekindern und deren Familien, z.B. ›Der Schmerz, von den Eltern weggegeben worden zu sein‹, ›Frühe Bindungs- und Verlusterfahrungen‹, ›Hilfen für Kinder mit frühen Stresserfahrungen‹,  ›Intensität und Qualität der sozialen Elternschaft‹, ›Geschwisterbindungen‹…

Die Autorin beschreibt die Kinder, die leiblichen und die annehmenden Eltern mit großer Achtung. Sie zeigt ohne Schuldzuweisungen Probleme und Konflikte auf und bietet sinnvolle Lösungsmöglichkeiten, ohne die Leser zu bevormunden.

Da Frau Wiemann auf Fachchinesisch verzichtet und das Buch sehr gut gegliedert ist, eignet es sich auch für ›Sachbuchmuffel‹! Es richtet sich an alle, die mit Adoptiv- und Pflegekindern zu tun haben und sollte meiner Meinung nach auch von Bewerbern gelesen werden. 

Die für mich wichtigste Botschaft des Buches ist die Bedeutung der inneren Haltung der Erwachsenen für die positive Entwicklung fremdplatzierter Kinder. Daran können und sollen die Erwachsenen arbeiten – und weniger versuchen, die Kinder nach ihren Vorstellungen zu verändern.«

Eine weitere Adoptivmutter sagt über dieses Buch:

Das Beste, das ich je zu ›unserem‹ Thema gelesen habe!


Mit freundlicher Genehmigung der
Pflegekinder-Aktion Schweiz
Redaktion Netz

Christa Zopfi im Netz 1/2010

Pflege- und Adoptivkinder haben zwei Familien – eine, aus der sie stammen, und eine, in der sie leben. Die Aufgabe von Pflege- und Adoptiveltern ist es, die beiden Familienkulturen konstruktiv ins Leben der ihnen anvertrauten Kinder zu integrieren. Irmela Wiemann spricht in ihrem Buch alle Menschen an, die mit Adoptiv- oder Pflegekindern leben oder dies zu tun beabsichtigen, und diejenigen, die diesen Kindern in der Schule, als Sozialarbeitende oder als Therapeuten begegnen. Der Ratgeber soll ihnen helfen, Kinder und Jugendliche besser zu verstehen, die von ihrer Herkunftsfamilie getrennt wurden.

Zu Beginn gibt die Autorin einen Überblick über strukturelle Rahmenbedingungen von Pflege und Adoption, geht auf die Situation und Gefühle der leiblichen Eltern ein und thematisiert den Schmerz der Kinder, die von ihren Eltern weggegeben wurden. In weiteren Kapiteln befasst sie sich mit aktuellen Themen wie frühe seelische Verletzungen der Kinder, Identitätsentwicklung, Kontakte zur Herkunftsfamilie, Geschwisterbeziehungen, Jugendzeit und Erwachsenwerden. In erster Linie geht es in diesem Buch um die Bewältigung von Konflikten. Damit enthält es viele schwierige Lebensgeschichten von Pflege- und Adoptivkindern. Irmela Wiemann zeigt aber mögliche Lösungswege auf und beschreibt, wie die Erwachsenen in bestimmten Situationen mit den Kindern reden und ihnen Zusammenhänge aufzeigen können.


Mit freundlicher Genehmigung des
Das Magazin für Pflegeeltern der MAG ELF
mamas&papas, Wien
abgerufen am 06.04.2010 unter http://www.wien.gv.at/menschen/magelf/pdf/magazmapa1001.pdf

mamas&papas, Heft 1, Januar 2010

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Adoptiv- und Pflegeeltern, die entweder erst vor der Entscheidung stehen ein Kind bei sich aufzunehmen, oder diese bereits getroffen haben. Kinder, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, stehen vor der Aufgabe zwei oder mehr Familien in ihre Lebensgeschichte integrieren zu müssen. Das ist kein leichtes Unterfangen für junge Menschen und stellt auch eine besondere Herausforderung für Adoptiv- und Pflegeeltern dar. Immer wieder kann es vorkommen, dass diese Familien Phasen großer Verunsicherung durchleben und in schwierigen Situationen auf Verständnis im sozialen Umfeld angewiesen sind. Unterstützung von professionellen Helfer/innen kann es nie genug geben, gilt es doch Kindern eine emotionale Einbettung und ein möglichst konfliktfreies Aufwachsen bei Ersatzeltern zu sichern.

Die Autorin weiß, wovon sie spricht. Einfühlsam und mit großem Fachverstand führt sie in das Thema ein. Die Leser/innen werden über die verschiedenen Möglichkeiten der Unterbringung von Kindern, die nicht mehr bei ihren biologischen Eltern leben können, informiert. Zahlreiche Beispiele oder besser gesagt »Geschichten« illustrieren die Lebenswirklichkeiten dieser Beziehungskonstellationen im System »Pflegefamilie – Kind – Herkunftsfamilie«.
Adoptiv- bzw. Pflegeeltern scheuen sich manchmal davor, offen mit den Kindern über ihre Eltern zu reden. Einerseits, weil sie das Thema selbst belastend finden und vielleicht auch von den leiblichen Eltern enttäuscht sind und andererseits Unangenehmes von den Kindern fern halten möchten. Vielleicht sind sie auch nur unsicher, weil sie keine passenden Erklärungen parat haben. Was Angst macht, kann auch nicht angstfrei vermittelt werden und führt häufig zu Geheimnissen.

Kinder haben feine Antennen, sie merken sehr schnell, ob die Bereitschaft der Eltern vorhanden ist, über ihre Situation zu reden oder ob sie nur mit einer schnellen Antwort abgespeist werden. Die Autorin schafft es mühelos und ohne belehrend zu wirken, auf die Not der Kinder mit frühen Stresserfahrungen und seelischen Verletzungen hellhörig zu machen.

Dieses Buch vereint Theorie und Praxis in hervorragender Weise, ist thematisch gut gegliedert, klar und verständlich, stellenweise in Erzählform geschrieben und daher gut lesbar. Irmela Wiemann redet nicht um den heißen Brei herum, sie nennt die Dinge beim Namen: Schmerz, Kummer, Enttäuschung über das Fortgegebensein. Kinder brauchen Erwachsene, die sie auf ihrem Lebensweg begleiten und ihnen je nach Alter und Entwicklungsstand die richtige Hilfestellung geben, damit sie in ihrer Identitätsentwicklung nicht behindert werden und wissen wer sie sind.

Eine empfehlenswerte Lektüre, die nicht nur Adoptiv- und Pflegeeltern viele Tipps und Hilfestellungen bietet, sondern auch für Professionisten aus dem Psychosozialen Bereich, vor allem Studenten/innen, zu empfehlen ist.

Dr. Belinda Mikosz


Mit freundlicher Genehmigung des
Pflegeelternverein Rendsburg-Eckernförde e.V.

Pflegeelternverein Rendsburg-Eckernförde e.V., Bibliothek

In ihrem Buch »Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben« beschreibt Irmela Wiemann nicht nur einfühlsam und treffend die Zusammenhänge der komplexen Themenbereiche, sondern es gelingt ihr außerordentlich anschaulich und fundiert, mögliche Lösungswege aufzuzeigen, die keineswegs nur eine mögliche Antwort zulassen, sondern sehr wohl differenziert und sensibel in die Thematik eintauchen. Faszinierend gelingt es ihr, den Leser zu überzeugen und ihn für die Belange des Kindes zu sensibilisieren. Sowohl für die Pflege- oder Adoptiveltern als auch für die Fachleute in der Praxis ist dieser Ratgeber strukturiert, umsichtig und gleichwohl emotional packend geschrieben.


Mit freundlicher Genehmigung des
Club Alpha, Wien
Am 20.9.2010 unter http://www.alphafrauen.org/de/menu_main/intern:35/buchrezensionen/rezensionen-uebersicht/marketshow-bewutes-leben-----adoptiv--und-pflegekindern-ein-zuhause-geben zu finden
Die Webseite http://www.alphafrauen.org/ existiert nicht mehr

Club Alpha, Wien

Adoptiv- und Pflegekinder haben zwei Familien: eine, in der sie leben, und eine, aus der sie stammen. Die Autorin versucht in diesem Buch die Fragen: »Was bewegt diese jungen Menschen?« und »Was können ihnen Pflege- oder Adoptiveltern geben?« zu beantworten. Das Buch ist in 12 Kapitel eingeteilt und vermittelt einfühlsam und kenntnisreich Informationen für alle, die mit dem Thema Pflege oder Adoption konfrontiert werden.

Ein empfehlenswertes Buch mit sehr vielen Informationen und Hilfestellungen und vielen interessanten Fallbeispielen. Auch ich als langjährige Pflege- und Krisenpflegemutter habe gute und überlegenswerte Anregungen gefunden.

Christine Dauer
30.11.2009 17:55


Mit freundlicher Genehmigung des
Schulz-Kirchner Verlages, Idstein

PFAD, Jahrgang 23, Heft 4, November 2009

In diesem neuen Buch von Irmela Wiemann (das keine Zusammenfassung der anderen Ratgeber beinhaltet) geht es vor allem um die Gefühle der abgebenden Eltern und der Pflege- und Adoptivkinder und Jugendlichen. In vielen Fallbeispielen erklärt die Autorin, warum diese Kinder und Jugendlichen oft so schwer zugänglich sind, sich abweisend verhalten, Nähe suchen und gleichzeitig Distanz zwischen sich und den »Zweiteltern« bevorzugen. Besonders hilfreich sind die Vorschläge, welche Antworten in bestimmten Situationen sinnvoll sein könnten. Hier erfährt man viel über »die innere Haltung der annehmenden Eltern gegenüber den Herkunftseltern«, die fremdplatzierte Kinder auf- und wahrnehmen.

Ein wunderbares Buch, insbesondere für Bewerber- und »Anfänger-Eltern«.

Erfahrene Pflege- und Adoptiveltern und Fachkräfte werden – insofern sie ähnlich empfinden – in ihren Annahmen gestärkt.


Mit freundlicher Genehmigung von
Litterula (www.litterula.de)

Litterula

Pflege- und Adoptivkinder haben zwei Familien – was es nicht unbedingt einfacher macht. Aber es ist möglich, dass alle Beteiligten das Beste aus dieser Situation machen.

Um »Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben« zu können ist Liebe nicht genug. Denn das Kind, die Herkunftsfamilie und die sozialen Eltern leben in einem komplizierten sozialen Gefüge, in dem viele Verletzungen, unausgesprochene Erwartungen und Konflikte zu bearbeiten sind. Die Psychotherapeutin Irmela Wiemann kennt die Klippen der Fremdbetreuung aus ihrer Beratungspraxis und zeigt mit diesem Buch ausführlich und exemplarisch, wie diese gelingen kann.

Viele der Pflege- und Adoptivkinder tragen frühe seelische Wunden mit sich herum und sind deshalb in ihren Bindungserfahrungen zutiefst verunsichert. Sie leben in einem ständigen Loyalitätskonflikt zwischen ihren beiden Familien. Eine klare Aufgabenverteilung zwischen den leiblichen und den »Jeden-Tag-Eltern« sowie eine Absprache der Verantwortungsbereiche kann ihnen viel von ihrer Verwirrung nehmen. Die physischen Eltern, vor allem die Mütter, müssen den Schmerz verarbeiten, dass sie nicht für ihr Kind sorgen konnten und es weggeben mussten. Die Pflege- und Adoptiveltern sehen sich möglicherweise damit konfrontiert, dass das Kind sich anders entwickelt als sie sich das wünschen würden, und dass sie ihm manche Schwierigkeit nicht ganz abnehmen können. Ihr aufrichtiger und offener Umgang mit dem Thema, der dem Kind seine Trauer zugestehen kann, trägt maßgeblich zu einer gesundenden Identitätsbildung des Heranwachsenden bei. Eine schöne Hilfe in diesem lang andauernden Prozess können »Lebensbriefe« sein, die die Erwachsenen für das Kind verfassen.

Die Autorin geht auf eine sehr aufmerksame Art in die Tiefe, benennt unterschwellige Gefühle und bezieht dabei die verschiedensten Formen der Fremdbetreuung ein. Ihre zahlreichen Beispiele sind eindrücklich und ergreifend und zeigen, wie vielfältig und individuell hier gearbeitet wird. So wird dieses Buch praxisorientiert und lebensnah und kann allen angehenden und erfahrenen Jeden-Tag-Eltern sowie ihren fachlichen Beratern nur nachdrücklich empfohlen werden.


Mit freundlicher Genehmigung des
PICCO e.V.

PICCOlino, Heft 1/2010

Im September 2009 neu erschienen sind diese Informationen und Hilfen für Familien von Irmela Wiemann. Neben dem Überblick über die strukturellen Rahmenbedingungen von Pflege und Adoption, gibt Frau Wiemann Einblicke in so wichtige Themen wie die frühen seelischen Verletzungen der Kinder, der Schmerz fortgegeben worden zu sein, die Identitätsentwicklung, die Kontakte zur Herkunftsfamilie, die Geschwisterbeziehungen, die Jugendzeit und das Erwachsenwerden.

Dabei geht Frau Wiemann auf die unterschiedlichen Voraussetzungen in den Bereichen Pflege und Adoption genauso ein, wie auf die besonderen Umstände bei im Ausland adoptierten Kindern. Durch viele anschauliche Beispiele und konkrete (auch »innere«) Dialoge bleibt der Ratgeber nicht trockene Theorie, sondern hilft, Probleme zu erkennen und Lösungen für die eigene Familiensituation zu erarbeiten. Auch wenn die eigenen adoptierten Kinder augenscheinlich nicht mehr Probleme machen als die leiblichen Kinder von Freunden und Bekannten um uns herum, lohnt es sich meiner Meinung nach, immer mal wieder genauer hinzuschauen. An einigen Stellen des Buches habe ich innegehalten und gemerkt, »das kennst Du von Deinen Kindern auch«, wurde zum Nach- und Umdenken angeregt, fand passende Worte für die manchmal nicht einfachen Gespräche mit meinen Kindern und schließlich die Erkenntnis, dass es oftmals nicht darum geht, eine (unabänderliche) Situation zu verändern, sondern um meine innere Haltung dazu. Unsere Kinder sind, auch wenn sie nicht auffällig sind, nicht wie andere Kinder auch. Deshalb sollten auch wir uns »nicht wie ›andere‹ Eltern auch verhalten« (Zitat aus dem Buch Seite 74).

Im Alltag versucht man allzu oft, ein Problem mit einer schnellen Antwort wegzuwischen, dabei verdienen es unsere Kinder mit ihren Sorgen wirklich ernst genommen zu werden. Der Ratgeber richtet sich an Bewerber, an leibliche wie annehmende Eltern, aber auch an Bezugspersonen in Kindergärten, Schulen sowie anderen Institutionen wie zum Beispiel auch Therapeuten. Als zweifache Adoptivmutter habe ich Frau Wiemanns Buch mit großem Interesse gelesen und kann es auch erfahrenen Adoptiveltern nur wärmstens empfehlen!

Eine Empfehlung von Claudia Brehm


Lothar Unzner in socialnet Rezensionen

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Der Ratgeber spricht alle wichtigen psychologischen Fragen bei Adoption und Inpflegenahme an.
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z.B. wie spreche ich mit dem Kind. In vielen Varianten können Briefe verwendet werden, etwa an die abgebende Mutter oder als »Lebensbrief« an das Kind. z.B.  wie spreche ich mit dem Kind. In vielen Varianten können Briefe verwendet werden, etwa an die abgebende Mutter oder als »Lebensbrief« an das Kind.
Sehr positiv finde ich, dass an einer Stelle auch die Bedeutung der Bindungsrepräsentation der aufnehmenden Eltern angesprochen wird, die ihre Verhaltensweisen mit beeinflussen.
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Zitiert aus
Lothar Unzner. Rezension vom 03.02.2010 zu: Irmela Wiemann: Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben. Balance Buch + Medien Verlag (Bonn) 2009. 232 Seiten. ISBN 978-3-86739-050-7. In: socialnet Rezensionen unter http://www.socialnet.de/rezensionen/8103.php, Datum des Zugriffs 13.05.2010



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